Agegroup-Triathlon in München - Ein Hauch von Olympia
Im März diesen Jahres habe ich erfahren, dass im Rahmen der European Championships #munich2022 ein Agegroup Sprint Triathlon angeboten wird. Die Idee einer Teilnahme an dem Wettbewerb hatte mich von Anfang an gereizt. Dies war aber nicht, wie so oft, durch eine einfache Anmeldung getan, sondern man musste sich bei der Deutschen Triathlon Union um einen Startplatz bewerben. Die Vergabe der nationalen Startplätze durch die Union erfolgte dann an Hand der eingereichten Ergebnisse. Da ich in den letzten Jahre nur an wenigen Triathlons teilgenommen hatte, musste ich noch einige gute Ergebnisse abliefern, um einen Startplatz zu bekommen. Also startete ich bei den Triathlons an der Ruderregatta Oberschleißheim und in Ingolstadt und bekam Ende Juni die erleichternde Nachricht, dass die Ergebnisse für die Nominierung der Agegroup EM gereicht hatten.
Zusammen mit meiner Trainerin Susanne stellten wir einen Trainingsplan zusammen, der auf diesen Wettbewerb zugeschnitten war. Dies war garnicht so einfach und erforderte auch Flexibilität, da ein paar Tage vor dem Triathlon zusätzlich die Teilnahme an einem langen Radrennen (Race around Oberösterreich) geplant war und auch die Corona-Infektion eine 2-wöchige Pause erforderte. An dieser Stelle vielen Dank an meine Trainerin Susanne, die mir trotz allen Widrigkeiten geholfen hat, punktgenau fit zu sein.
Am Rennwochende selbst ist es nicht allein mit dem Start getan, sondern die ganzen Vorbereitungen waren bei der ganzen Aufregung und Vorfreude auch noch zu bewältigen. Hierzu gehörte das Abholen der Startunterlagen und die Wettkampfbesprechung am Freitag - beide Termine lagen planungstechnisch ungünstig ca 8h auseinander. Am Samstag richtete ich die Wechselzonen ein - eine im Olympiapark und eine am Karlsfelder See. Durch die unterschiedlichen Zeitslots war auch dies sehr zeitintensiv.
Am Wettkampftag klingelte der Wecker bereits um 4 Uhr morgens. Eigentlich ist dies garnicht meine Uhrzeit, aber zum Müde sein blieb keine Zeit. Ich fuhr zur Wechselzone am Karlsfelder See um die letzten Vorbereitungen am Rad zu treffen und mich fürs Schwimmen anzuziehen. Meine Altersgruppe - die erste Startgruppe - startete um 7 Uhr.
Gleich zu beginn war das Schwimmtempo sehr hoch und ich ließ mich davon anstecken. Ich startete viel zu schnell für meine Verhältnisse aber ich versuchte mich einzuordnen und das Tempo zu halten, um nicht von den vielen Schwimmern hinter mir überholt zu werden. Dies war ein anstrengender Start, den ich so auch schon lange nicht mehr erlebt hatte, aber nach der Hälfte fanden sich die Gruppen. Die Schwimmstrecke hatte ich absolviert und lief in die Wechselzone, wo ich flott aufs Rad wechselte.
Für die Radstrecke gab es auch ein Novum für mich, denn das Windschattenfahren war erlaubt. Zu Beginn der Radstrecke kam ich nicht so recht in Tritt aber ein Belgier überholte mich und mir war klar, dass ich irgendwie in seinem Windschatten bleiben musste. Der Plan ging auf, er machte eine gute Pace und meine Beine wurden immer besser. Zusammen holten wir 2 Gruppen ein und überholten sie auch teilweise.
Dies bescherte mir eine gute Platzierung bei der Einfahrt in die 2. Wechselzone im Olympiapark. Ich stellte das Rad ab und schlüpfte in die Laufschuhe. Auch hier war ähnlich wie beim Schwimmen das Tempo sehr hoch - zu hoch für mich. Ich gab mein Bestes und war glücklich, dass ich den Olympiaberg im Laufschritt schaffte. Nach 3,8km passierte man die Ziellinie zum ersten Mal - die ersten hatten das Ziel schon erreicht. Für mich folgte noch die letzte Schleife und überglücklich erreichte auch ich die Ziellinie.
Nach diesem einmaligen Erlebnis setzte ich mich glücklich und zufrieden auf die Tribüne und beobachtete die anderen Altersklassen bei ihrem Wettbewerb.