Freitag, März 29, 2024

dolo04 187 auf einen Streich .. unter dieses Motto konnte man die diesjährige Alpentour des Radclubs forice 89 Dachau stellen. Pordoi, Sella, Grödner Joch, Campolungo, Falzarego, Giau, Tre Croci, Valparola, Fedaia sind Namen die schon beim bloßen lesen des Namens den Puls in die Höhe treiben.

Bereits im April begannen die Planungen zu dieser Tour. Es mussten Zimmer für eine noch unbekannte Zahl von Personen gesucht werden. Da als Zentraler Ausgangspunkt für die Touren Arabba ausgewählt worden war, bot sich der Gasthof Pordoi als ideales Quartier an. Radgaragen und eine unkomplizierte Buchung sollten dies bestätigen.

Die schlechte Wetterlage in Deutschland, und das hoffen auf schönes Bergwetter sorgten in der Vorwoche der Tour für Gesprächsstoff der 18 Radsportler.
Für den Fall eines Falles wurden die Wanderschuhe eingepackt und so.......machten sich am 19. August 18 Teilnehmer auf zur "Dolomitentour 2004".

Strahlend blauer Himmel begrüsste die Radsportler bei Ihrer Ankunft in Arabba. Einige Frühankommer konnten es kaum erwarten und fuhren bereits am Ankunftstag eine lockere Runde über Caprile und den "Colle San Lucia"

So richtig losgehen sollte es am Freitag mit der Sellarunde und einem Kurztrip zur Talsohle des Falzarego Passes. Pünktlich fuhren um 9:00 die Radsportler los und überquerten geschlossen, den Pordoi Pass, das Sella- und das Grödner Joch. Auf halber Abfahrtsstrecke vom Grödner Joch wurde in Colfosco eine Rast eingelegt und der herrliche Blick auf die Felsmassive des Sella genossen.

So manch einer wäre noch gerne sitzen geblieben, jedoch ermahnten einige dunkle Wolken zum Aufbruch.

Der noch zu fahrende Campolungo Pass wurde überquert und schon waren wir wieder in Arabba angelangt. Anscheinend hatten sich die Wolken auch verzogen und die Fahrt wurde im Tal bis zur Talsohle des Falzarego fortgesetzt. Da auch Radfahrer ihre Augen immer nach vorne richten sollen, wurde nicht bemerkt dass im Rücken die Wolken sich zu einer Regenfront aufbauten. Gerade noch rechtzeitig und halbwegs trocken wurde unsere Unterkunft erreicht.
Obwohl nur 75 km gefahren waren kamen doch über 2000 Höhenmeter zusammen.

Schlechte Aussichten boten sich am Samstag beim Blick aus dem Fenster. Von den Dolomiten weit und breit keine Spur, dafür jede Menge Wolken und strömender Regen. Als um 10:00 immer noch keine Besserung zu erwarten war, wurde die für diesen Tag geplante Runde über Falzarego, Giau und Colle San Lucia abgesagt.
Angesagte Alternative war Schafkopf und "Watten", einige Zugereiste gaben es auf das letztgenannte zu verstehen. Anscheinend ist dies die einzige "Sportart" welche wohl nur Oberbayern beherrschen.

Nachdem sich gegen Nachmittag der Regen verzogen hatte, beschlossen die "jungen Wilden" noch auf Falzarego und Valparola zu fahren. Belohnt wurde Sie mit 1000 weiteren Höhenmetern und 3° Temperatur und eisigen Wind auf dem Gipfel. Kein Wunder denn ab 1800 m war an diesem Tag Schneefall und die Dolomiten waren alle mit einem leichten weissen Überzug versehen.
Der Rest der Truppe zog es vor die Höhenmeter zu Fuß zu bewältigen, und wanderte bis auf 2200 m in Richtung Marmolada. Trotz schlechten Wetters kamen alle noch auf Ihre Kosten.

Resume des Tages

Ich werde "Watten" nie lernen
Man kann auch bei 3° auf Berge fahren
Muskelkater bekommt man nicht nur beim Radfahren
1000 Höhenmeter (einige zu Fuss andere mit Rad)

Der erste Blick am Sonntag morgen liess die Stimmung schlagartig steigen. Strahlend blauer Himmel. Herrliches Panorama und von Regen weit und breit keine Spur. Eigentlich war an diesem Tag eine Tour zu den 3-Zinnen geplant. Diese wurde kurzfristig so verändert dass die 3 Zinnen Bergstrasse zu Gunsten des "Passo di Giau" gestrichen wurde. In Anbetracht von 16% Steigung auf 4 km war niemand so richtig böse über diese Änderung. Allerdings waren die wenigsten den Giau vorher gefahren. Diejenigen welchen ihn schon gefahren hatten grinsten innerlich und schwiegen.

In flotter Fahrt ging es zunächst abwärts aus Arabba zum Falzarego Pass, dessen Gipfel nach kurzer Zeit erreicht war. Vom Falzarego führte uns eine rasante 15 km lange Abfahrt nach Cortina d'Ampezzo.

Das nächste Ziel war der idyllisch gelegene Misurina See in Nähe der 3 Zinnen. Zuvor wollten 12 % Steigung am Tre Croci allerdings erst bezwungen werden ehe am Misurinasee eine Pause mit herrlichem Blick auf die 3 Zinnen eingelegt wurde.

Ein wahres Götterwetter entschädigte uns für den vorangegangenen Regentag. Weiter führte die Fahrt und über Schluderbach gelangten wir nach ca 40 km wieder in Cortina an. Am Ortsschild schlug der Pannenteufel zum zweiten mal zu.

Erneut ging es 5 km den Falzarego Pass hinauf. Nach ca 5 km wurde in Pocol links Richtung Giau abgebogen. Nachdem es zunächst ca 1 km leicht bergab ging, begann der Anstieg des Giau gleich mit 14%. In Anbetracht der noch zu fahrenden 9 km möchte man zu gerne wissen welche Gedanken einige hatten. Trotz der harten Steigung gelangten alle am Gipfel an, und wurden durch einen Panoramablick welchen man sonst nirgendwo hat entschädigt.

Nach einer rasanten Abfahrt, bei welcher einige fast 3-stellige Geschwindigkeiten erreichten, wurde Selva di Cadore erreicht. Nur noch 35 km bis Arabba dachten viele, denn mittlerweile steckten 2700 Höhenmeter in den Beinen. Denkste, zunächst ging es noch 25 km leicht bergauf über den Colle San Lucia Richtung Falzarego. Kurz vor dem Anstieg wurde links in Richtung Arabba abgebogen und nach weiteren 10 km der Ausgangsort erreicht.

132 km und 3100 Höhenmeter waren ein Pensum auf das man zurecht stolz sein konnte.

Im Hotel angekommen wurden wir an diesem Abend mit einem latinischen Essen verwöhnt.

Beim abendlichen gemütlichen Beisammensein wurde die Tour abgeschlossen.
18 zufriedene Sportler fuhren am folgenden Montag mit der Überzeugung "Sowas machen wir wieder" nach Hause.
Dass wir den Passo Fedaia nicht fahren konnten bedauerte niemand (ich schon gar nicht).