Freitag, April 19, 2024

2005zypern 02Nachdem die im Jahre 2005 durchgeführten Radtouren doch sehr stark vom Regenwetter geprägt waren, musste zum Abschluss im November noch mal "was sonniges" her.

Zypern, die Insel der Aphrodite lag soweit im Süden, dass die Aussichten auf Sonnenschein mehr als gerechtfertigt waren.

Die Insel, wo die Götter Urlaub machen - so lautet der griffige Werbeslogan für die östlichste Mittelmeerinsel, die schon von Homer als Insel der Aphrodite besungen wurde. Auch wenn heutzutage die Götter das Feld den Normalsterblichen geräumt haben, so trifft der Besucher in beinahe jedem Winkel der Insel auf die Zeugnisse einer 8.000-jährigen Kulturgeschichte. Da Zypern außerdem phantastische Strände, ausgedehnte Bergwälder und unberührte Naturschutzgebiete besitzt, ist es kein Wunder, dass Jahr für Jahr mehr Besucher dem Zauber der Insel erliegen. Dabei gibt es sowohl an der Küste wie im zentralen Bergland interessante Entdeckungen zu machen, etwa die berühmten Klöster Stavrovouni und Kykkos, das Handwerkerdorf Lefkara, die Kreuzritterburg Kolossi, die antiken Ausgrabungen von Paphos, die einzigartige Flora der Halbinsel Akamas und die Schluchten des Troodos-Gebirges.

Am 4. November ging es los. Die Räder waren bestellt, der Leihwagen stand bereit, und das Haus war gebucht. Um 16:00 kamen wir dann auch in Paphos an. Schnell in einen Supermarkt und Lebensmittel für das Frühstück eingekauft und weiter ging es nach Latsi in der Nähe von Polis am Rande der Akamas gelegen. "Papas Villa 2" sollte für die nächsten 7 Tage unser zuhause sein.

Gleich am Abend konnten wir uns bei einer Fisch Meze von den Qualitäten der Zypriotischen Küche überzeugen.

Entlang der Küste 1.Tag
Am anderen morgen ging es um 9 Uhr los die Räder abholen und die erste Tour stand auf dem Plan. Durch die Wälder am Rande der Akamas fuhren wir zunächst auf 600m hinauf um dann zur Bucht von Lara zu fahren. Diese idyllische gelegen Bucht ist für den KFZ Verkehr fast unerreichbar und dient im Sommer als Laichgebiet der Riesenschildkröten.
Über holprige Pisten gelangten wir auch nach ca. 2 Stunden in Lara an.
Nach einer kleinen Pause fuhren wir weiter zur wildromantischen Avakas Schlucht.
An der Küste ging es im strahlenden Sonnenschein entlang, bevor man links zur Avakas-Schlucht abbiegt. Mountain Bikes sind eigentlich ein Muss, in die Schlucht selbst kann man sie leider nicht mitnehmen, da man ständig durchs Wasser laufen muss. Auf jeden Fall ein Erlebnis.
Fast unmöglich war das vorankommen auf der immer enger werdenden Piste. Teilweise mussten wir absteigen um das Rad über Bäche und Felsen zu hieven. Entlohnt wurden wir mit einer Landschaft welche stiller und wilder kaum sein kann.

Zurück aus der Avagas Schlucht ging es weiter auf der Piste entlang der Küste Richtung Paphos. Ab Agios Georgios wurde aus der Sandpiste eine Betonstrasse, welcher wir bis Pegeia folgten. Ab Pegeia wandelte sich Strasse in eine wunderbare Asphaltstrasse auf welcher wir fast 13km immer nur bergauf Richtung Kathikas fuhren In Kathikas gab es auch die wohlverdiente Mittagspause

Auf ca. 600m Höhe gab es nun ein ständiges auf und ab ehe es dann ab Drousseia endgültig wieder auf einer Schotter und Sandpiste bergab Richtung Neo Chorio ging. Fast Unbewachsen waren die Hügel welche wir entlangfuhren. Immer die Untergehende Sonne im Westen über der Bucht von Lara liegend. Im Osten konnten wir die Berge des Troodos sehen. Aber das sollte an einem anderen Tag in Angriff genommen werden. Nachdem sich die kahle Landschaft in eine Waldlandschaft wandelte, und ab 17:00 die Nacht begann wurde es langsam Zeit dass wir in Latsi ankamen. Es reichte gerade noch für ein erstes Haloumi Brot und um 17:00 standen wir wieder vor Papa 2.

Erneut ließen wir es uns am Abend bei frischem Fisch und anderen Spezialitäten gut gehen. Zeit für einen Rotwein hatten wir auch noch.

Platzregen der 2.Tag
Oh nein, Regen, das waren so die Gedanken als wir aus dem Fenster sahen. Es regnete und der Himmel war grau in grau. Der Ideale Tag um ein Kulturprogramm aufzulegen.
Wir schwangen und in den Wagen und fuhren entlang der Küste Richtung Türkisch besetzte Zone.
Vorbei kamen wir an der "St.Raphael" Church" in der Nähe von Pomos. Diese erst 20 Jahre alte Kirche ist prunkvoll bemalt und sehenswert. Angeblich wurde an dieser Stelle ein Wunder vollbracht, und aus diesem Grund die Kirche mit Spendengeldern erbaut.

Ein bedrückendes Gefühl machte sich breit als wir entlang von Zäunen Mauern und Wachposten entlang der UN Sicherheitszone um eine türkische Enklave fuhren. Ist wohl doch nicht so einfach alle Zyprioten zu vereinen. Auf dem Rückweg machten wir in Polis eine kurze Pause ehe wir zu Papa 2 fuhren. An diesen Tag mussten wir die Heizung einschalten es war einfach zu kalt.

Abends gab es wieder die traditionelle Meze.
In vielen Restaurants gibt es keine Speisekarten, sondern sie bieten nur Meze an: Das ist keine Speise und kann schon gar nicht mit einem Menü aus unseren Breiten verglichen werden. Im Grunde ist es eine Abfolge verschiedener Speisen, die in unbestimmter Reihenfolge serviert werden. Meist fängt es mit den typischen Vorspeisen an, die es im ganzen Mittelmeerraum gibt. Hier sollte man sich allerdings bereits in Zurückhaltung üben, denn die nächsten Gänge kommen bestimmt und man kann unmöglich alles aufessen. Nach den Vorspeisen folgen verschiedene Hauptspeisen. Serviert wird, was in der Küche gerade fertig wurde. Auch Desserts gehören zu einer Meze, in erster Linie werden Früchte serviert. Um den Magen zu unterstützen, empfiehlt sich Ouzo, zypriotischer Brandy oder aber ein zypriotischer Kaffee.

Zum "Bad der Aphrodite" 3.Tag

Nichts von dem grausigen Wetter des Vortages war zu spüren als wir am Montag früh aus dem Fenster sahen. Blauer Himmel 22°, das ideale Wetter. Geplant hatten wir einen Ausflug zum Bad der Aphrodite. Dies liegt nur ca. 10km von Papa 2 entfernt. Wir wählten die lange Variante und fuhren zunächst einmal wieder auf 550m hinauf Richtung Drousseia.
Von dort führen wir in das Naturschutzgebiet der Akamas. Kein Auto sollte uns begegnen, viele Schafe und ab und zu einige Wanderer waren die einzigen die uns begegnen sollten. Über steile und noch steilere Abfahrten fuhren wir zu Fontana Amorosi und von dort am wohl schönsten Teil der Akamas weiter Richtung "Bad der Aphrodite".

Zwar pilgern tausende Touristen und Zyprioten dorthin, aber zu sehen gibt es wenig: Ein Rinnsal, das aus einem Felsen in einen winzigen Tümpel tropft. Darin soll Aphrodite gebadet haben.

In den "Pafos Forest" Richtung Stavros 4.Tag
Höhenmäßig wollten wir heute die 2000hm Grenze überschreiten und so ging zunächst einmal nach Polis. Von Polis war geplant Richtung Lysos und von dort weiter in das Troodos Gebirge nach Stavros, einer mitten im Wald gelegenen Forststation zu fahren. Von den letzten Jahren weiß ich noch dass die Strasse nach Lysos asphaltiert oder zumindest in einem passablen Zustand war. Trotzdem und in Erwartung der kommenden Kilometer sollte es ein schwerer Tag werden.

Lysos erreichten wir indem wir an Zitronen Plantagen und Johannisbrotbäumen in großer Anzahl vorbeifuhren. Johannisbrot wird heute noch angebaut und die Erntezeit war gerade in vollem Gange. Ganze LKW Ladungen wurden abtransportiert. In Lysos fuhren wir nachdem wir die Trinkflaschen gefüllt hatten weiter in Richtung Stavros. 12km sagte die nette Frau bei der wir unsere Trinkflaschen füllten. 23 waren es letztendlich, und was für 23 km.

Zunächst ging es bergab um dann auf ca. 18km mit anfänglichem auf und ab dann ständig anzusteigen bis auf 1300m. Eine ca. 2km lange Abfahrt brachte uns dann nach Stavros. Kein Auto sollte uns auf einer Strasse wie sie schöner nicht sein kann begegnen. Wunderschöne Ausblicke in den Troodos wurden uns geboten.

In Stavros machten wir eine kurze Pause und gönnten uns Zypriotische Fastfood (Halloumi)
Um 13 Uhr ging es weiter Richtung Kykkos zuerst einmal heftig bergauf, wieder auf 1300m.
Nach Kykkos erschien uns die Zeit zu knapp und wir fuhren wieder in den Pafos Forest. um nach ca. 1 Sunde und 13 km herrlicher Pisten Abfahrt in Gialia anzukommen. Während der Abfahrt hatten wir unsere einzige Panne. Von Gialia führen wir der Küste entlang nach Polis und waren um 15:00 in Polis. Wären wir früher aufgestanden hätten wir auch Kykkos noch geschafft.

"Agios Merkourios" 5.Tag
Nach der herrliche Abfahrt über Stock und Stein am Vortag wollten wir heute in aller Frühe nach Kykkos aufbrechen. Da sich aber ein gewisses Murren im Peleton breitmachte, und einige erst um 8:00 Uhr aus den Federn kamen beschlossen wir über eine Holperpiste Richting Agios Merkourios zu fahren. Über Polis ging es nach Makouina immer schön auf der Piste ansteigend. Nach ca. 2 Stunden waren wir in Agios Merkourios angelangt und fuhren weiter um dann auf die Verbindungsstrasse Stacros-Lysos zu kommen. Weiter ging es nach Lysos wo wir gegen 12:00 unsere Mittagspause einlegten. Irgenwie sass der gestrige Tag einigen in den Beinen, oder war es der Rotwein im Kopf, oder gar das mehr als opulente Abendessen vom Vorabend im Magen. Auf jeden Fall fuhren wir von Lysos wieder zur Küste hinab und waren bereits um 14:30 in Papa 2 angelangt.

Kurzerhand fuhren wir noch nach Polis und machten uns eine faulen Restnachmittag

Letzter Tag
Als optisches Highlight beschlossen wir zum Abschluss nochmals in die Akamas Halbinsel zu fahren. Zu schön war das Wetter, Zuschön die Landschaft als dass wir es nicht noch einmal fahren wollten.

Vorbei ab Bad der Aphrodite, ging es weiter über Stock und Stein immer entlang der Küste mit dem blauen klaren Wasser. Einfach herrlich, dazu noch Sonne und bestes Wetter.
Am westlichsten Zipfel der Akamas genossen wir die Nachmittagssonne.

Leider war der Wind an der Küste doch recht frisch so dass wir bald aufbrachen. Hubert hat zwar kurz das Wasser getestet. Er war der Meinung "Es ist wärmer als der Pool". War er eigentlich im Pool?

Richtig sportlich wurde es dann nochmals. 7 Steigungen, und was für welche wollten bezwungen werden ehe wir wieder in Neo Chorio ankommen sollten. Zeit hatten wir genug um nach jeder Steigung das herrliche Panorama auf die Küste zu
geniessen.
Auf dem Rückweg stopften wir uns noch mal die Trikotaschen mit Granatäpfeln, Orangen, Feigen und all den anderen Dingen die uns das Leben versüssen.

Leider war nun die Woche auch schon wieder vorbei.

Es hat uns gefallen. Papas Villa lag optimal und ruhig. Wir haben die Zeit genossen, und waren ganz bedrückt als wir am anderen Tag in einem etwas kälteren Deutschland eintrafen