Freitag, März 29, 2024

Absage Klagenfurt doch wozu hat man Plan B

5Im April mussten wir uns entscheiden ob wir unsere geplante und verschobene Tour von 2020 nach Klagenfurt ,in unserer Partnerstadt, stattfinden lassen. Die Entscheidung unter allen Teilnehmern fiel Einstimmig aus, wir entschieden uns für Plan B, den wir als Alternative ausgearbeitet hatten. Die Fahrt nach Klagenfurt war doch noch mit zu vielen Hürden zu nehmen und das wollten wir nicht. Alle guten Dinge sind drei, dann klappst halt 2022 mit unsere Ausfahrt an den schönen Wörthersee.
2020 traf uns die Pandemie hart und wir standen mit leeren Händen da, das sollte uns in 2021 nicht passieren. Plan B sah folgendermaßen aus das wir eine 2 und 3 Tage Fahrt in unserem schönen Bayern planten und anboten. Unser Voralpenland ist wunderschön warum nicht hier bleiben dachten wir uns.
Tja und 14 Tage vor der Abfahrt mussten wir noch Plan C aktivieren. Gedacht wäre der letzte Tag von Bayrischzell nach Berchtesgaden zu fahren dort übernachten und nach dem Frühstück alle im Flixbus zurück nach Dachau mit einem großen Fahrradanhänger. Doch wegen der Pandemie durfte das Flixbus Team keine Gruppen transportieren.
In Alternativen waren wir ja jetzt schon geschult — dann fahren wir halt am letzten Tag von Bayrischzell mit dem Rad zurück nach Dachau. Gesagt getan zu 95 Prozent waren alle dafür. Trotz der vielen Unannehmlichkeiten meldet sich 21 Teilnehmer an, aufgeteilt in zwei Gruppen. An der 3 Tage Tour nahmen 14 Mitglieder/Gäste (zwei Mitglieder im Begleitfahrzeug) und an der 2 Tage Tour 7 Mitglieder (ein Mitglied im Begleitfahrzeug) an.

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Jeweils einen Tag vor den Abfahrten gab es die Möglichkeit das Gepäck in die Begleitfahrzeuge zu deponieren was viele Teilnehmer annahmen.
Los ging es am Donnerstag 17.06.21 für die 3 Tage Tour. Ab 7 Uhr früh war Treffpunkt am unteren Markt in Dachau. Das Wetter war alle drei Tage hervorragen bis viel zu heiß — gut das wir Begleitfahrzeuge dabei hatten.Bei der Fahrt 2019 nach Riva fuhren wir zu 80 Prozent im Regen dieses Jahr 100 Prozent in der Sonne. Die Temperaturen waren zur Mittags und Abend Zeit jenseits der 30er Marke. Puh.
Alle waren pünktlich am Startplatz so das wir kurz nach 8 losfahren konnten.
Der erste Tag hatte 175 km bei 1500 hm. Es ging von Dachau nach Schlehdorf am Kochelsee. Die Strecke war größtenteils verkehrsberuhigt nur durch Schongau war es ein wenig heikel.
Wir fuhren bis Wenigmünchen die altbekannte Route raus, Hattenhofen, Moorenweis, Kaltenberg, in Eresing die erste Pause, Finning immer zwischen Ammersee und Lech bis zur ersten großen Pause 2 km vor Schongau bei einem Kroaten direkt am Lech. Wir suchten im Biergarten unter den Schirmen nach Schatten. Die ersten 110 km lagen hinter uns und die Pause tat gut. Bei guten Essen und viel Getränken saßen wir fast 2 Stunden bevor es weiter ging. Jetzt wechselten wir in Schongau die Seite des Lechs ca 20 km Richtung Süden bevor wir endgültig Richtung Osten fuhren. Dort überquerten wir kurz vor Urspring den Lechsee. Wunderschöne Aussicht von dort auf die Alpen die wir nutzten um eine weitere Pause mit Fototermin zu unternehmen.
Kilometer 130 war erreicht und jetzt beschlossen wir bis zum Hotel keine Pause mehr einzulegen. Kurz vor Bayersoiern war die geplante Strecke gesperrt und wir mussten eine 500 Meter Gravel Einheit einlegen. Weitere 3 km weiter konnte Oliver nicht mehr schalten doch dies konnte schnell behoben werden.
Nun begann der anstrengendsten Teil der Strecke wir kamen an den höchsten Punkt aber wo wir rauf müssen geht es auch wieder runter. Von Bad Kohlgrub nach Murnau war die Fahrt wie im Rausch immer leicht abwärts und mit Druck.
Von Murnau bis nach Schlehdorf wurde ein Gang nach oben geschalten da jeder schon das Abendessen roch. 17:30 Uhr Ankunft im Hotel, einchecken, duschen, Abendessen.
Fränki (Begleitfahrzeug) fuhr mit dem Rad noch eine kurze Runde nach Bad Tölz, Christina und Marco sprangen noch in den Kochelsee. Die Letzten verließen um 22 Uhr den Tisch um in die verdiente Bettruhe zu gehen.
Am nächsten Morgen stieg der Kreislauf gleich an, denn in den Raum wo unsere Räder standen lies sich die Türe nicht mehr öffnen. Mit viel Gewalt schaffte es der Chef des Hotels sie zu öffnen.
Am Freitag 18.06.21 starteten wir nach dem Frühstück um 8 Uhr in den Tag 2 unserer Tour. Zeitgleich startete die 2 Tage Tour von Dachau in Richtung Schlehdorf.
Dieser zweite Tag hatte es wirklich in sich, denn es war eine der schönsten Touren die forice je gemacht hatte. Auf der gesamten Strecke gab es immer was zu sehen ,zu staunen und Gänsehautmomente zu erleben einfach nur der Wahnsinn.
Kochelsee, Kesselbergstrasse, Walchensee, Wallgau, Mautstrasse nach Vorderriß an der Isar entlang. Von hier gab es dann die Entscheidung von allen in die Eng zu fahren (war nicht geplant). Dies war eine sehr kluge Entscheidung. Wer noch nie in der Eng war hat in seiner Rennradkarriere etwas verpasst - An Schönheit kaum zu überbieten. Wow!
Nach kurzer Pause in der Sackgasse der Eng wurde mit Druck und viel Gegenwind wieder ins Tal zurück nach Vorderriß gefahren. Dort genehmigten wir uns eine längere Mittagspause.
Bei der 2 Tages Gruppe wurde ein wenig mehr auf das Tempo gedrückt, dank Melanie die das Begleitfahrzeug fuhr, waren alle immer gut versorgt worden und in einem Dorf bei Kilometer 105 wurde Mittagspause eingelegt. Beide Gruppen waren immer im Bilde wo sich die jeweils andere befand da viele Fotos und Videos gemacht worden sind und in der WhatsApp Gruppe landeten. Ankunft der Gruppe in Schlehdorf war im 16:30 Uhr.
Bei der drei Tage Gruppe schwang man sich nach der Mittagspause auf das Rad und weiter ging es mit dem Staunen. Am Sylvensteinspeicher vorbei, weiter den Achenpass rauf, von Kreuth ab in hoher Geschwindigkeit nach Rottach Egern am Tegernsee entlang. Kurz vor Gmund rechts auf eine mindestens 15 Prozent steile Rampe in Richtung Schliersee. Rechts am Schliersee vorbei in Richtung Bayrischzell bevor wir auf die Staatsstraße mit Endpunkt Bayrischzell fuhren. Es war einfach nur herrlich mit so einer homogenen und klasse Gruppe an diesen Sehenswürdigkeiten vorbeizufahren. Ich bekomme noch während dem Schreiben Gänsehaut beim zurückdenken. Einfach nur ein Tag zum immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Es waren 160 km bei 1500 hm
Im Hotel angekommen mit einer herrlichen Bergkulisse um uns wurden wir sehr freundlich um 17 Uhr empfangen. Es gab einen Willkommens Drink alkoholfrei natürlich, wir mussten uns selbst testen auf Corona und nach dem negativen Test von allen durften wir einchecken. War schon ein tolles Bild in der Lobby, alle saßen verteilt an den Tischen und jeder schob sich ein Stäbchen in die Nase. Aber Gottseidank alle negativ. In Schlehdorf wurde kein Test verlangt.
Auch hier war nach dem duschen der Platz zum Abendessen schon reserviert. Es war ein super schöner lauer Sommerabend in den Bergen den es nicht so oft gibt. Bei tollen Essen beendeten wir Tag 2 unserer Reise.
Für die 2 Tage Tour begann der Samstag sehr früh 4:30 Uhr aufstehen, kurz vor 5 Uhr Frühstück in menschenleeren Raum mit Selbstbedienung aus den Schubladen und Start der Tour um 5:30 Uhr. Diese Gruppe hatte viel vor am heutigen Tag. 260 km bei 2100 hm waren zu bewältigen und das bei über 30 Grad. Diese Gruppe fuhr die gleiche Strecke wie die 3 Tage Tour nur ohne Übernachtung in Bayrischzell
Die Gruppe in Bayrischzell war sehr gechillt. 7 Uhr aufstehen, 8 Uhr Frühstück und 9:30 Abfahrt Richtung Heimat. Es standen am letzten Tag noch 140 km bei 1000 hm an.
Unser Team hatte an diesen Morgen Zuwachs bekommen. Thomas ist früh am Morgen mit dem Zug nach Miesbach gefahren und von da ab mit dem Rad nach Bayrischzell geradelt. Er war wie abgemacht 8:15 Uhr mit uns am Frühstückstisch. Nun hatten wir Verstärkung bekommen für die vordere Position in der Gruppe.
Einen Tag vorher war der Morgen schon anstrengend nach 10 km auf die Kesselbergstrasse doch am heutigen Samstag wurde es für manche zur Tortur. Nach nicht einmal 1 km musste die Sudelfeld Straße erklommen werden, 4 km Steigung mit bis zu 11 Prozent da floss schon früh am Morgen der Schweiß in Strömen.
Aber auch das ist von allen mit Bravour erklommen worden. Nach der Anstrengung kam die Belohnung, die rasende Abfahrt nach Brannenburg war für jeden ein Genuss.
Von da ab bis nach Bad Aibling war es dann leider aus mit verkehrsberuhigt. Wir fuhren in Einerreihe bis zur nächsten Verpflegung in Bad Aibling. Ab hier wurde es wellig bis zum Ebersberger Forst doch alles mit viel Weitsicht und ganz wenig Verkehr.
Am schattigen Forst angekommen warteten schon Uta und Frank um uns zu verpflegen. Jetzt kam die Zeit wo sich ein jeder dachte , jeden Moment muss uns doch die schnellere Gruppe überholen. Wie wir später erfuhren waren sie nur 1 Stunde später auf dem Sudelfeld als wir aber am Schluss waren sie über 2 Stunden später am Ziel. Sie mussten der Hitze Tribut zollen und machten in der Nähe von Ebersberg noch eine längere Pause.
Vom Forst aus waren es noch 50 km bei nicht mal mehr 100hm die wir in einer beachtlichen Geschwindigkeit durchzogen. So kamen wir vor der geplanten Ankunftszeit an. Um 15:30 Uhr erreichte der erste forice Zug unsere schöne Stadt Dachau. Florian sprach dann nach dem Dachauer Ortsschild „forice was back in Town“.
Frank wartet schon mit den Fahrzeugen am unteren Markt, wir beglückwünschten uns und um 16 Uhr war alles Geschichte.
Aber wir waren jetzt 2 Stunde vor Plan zu Hause, so dass jeder noch duschen konnte bevor wir uns alle nochmals um 18 Uhr trafen zum gemeinsamen Abendessen im Piccante.
Im Piccante angekommen waren schon 24 Plätze für uns reserviert mit eigenem Fernseher für das Deutschland Spiel gegen Portugal.
Dort saßen auch schon unsere abgekämpften 2 Tage Fahrer:innen. Alle sahen sehr müde aus bis auf Andrea das einzige Mädel in der Gruppe.
Jetzt konnte eine tolle Tour mit gutem Essen und Trinken abgeschlossen werden. Bis 22:30 Uhr waren dann auch die letzten verschwunden.
Einen großen Dank an alle die bei diesen herrlichen 3 Tagen dabei waren, ganz besonders an unsere drei Fahrer/innen Uta Böhm , Melanie Söhl und Frank Grosshans in den Begleitfahrzeugen ohne sie wären wir bestimmt verdurstet bei über 30 Grad.
Es waren zwei herrliche Gruppen wo es viel Menschlichkeit gibt, jeder war für jeden da, jeder war begeistert und alles hat Gottseidank geklappt. Nur einmal mussten wir eine Schaltung nachjustieren ansonsten pannenlos.
Diese Tage haben uns sehr schöne Eindrücke hinterlassen an denen wir uns noch viele Jahre erinnern werden.
Wir freuen uns auf die nächsten Jahre mit euch.

Und hier noch 2 Videos von unserem rasenden Repoprter Frank Epunkt.
Vielen Dank