Sommermärchen für Birgit in St. Johann / Tirol

StJohann2017StJohann2017„Die Silbermedaille bei den Master Cycling Classic Championship für Birgit war das Highlight für forice am vergangenen Wochenende in St. Johann / Tirol. Es war für mich ein perfekter Tag - es war einfach nur grandios!“. 200 m vor der Linie habe ich gespürt, dass heute was geht, und ich habe alles gegeben!“.

Die Urlaubsregion Kitzbühler Alpen St. Johann in Tirol – Oberndorf – Kirchdorf – Erpfendorf rückte vom 19.-26. August wieder einmal in den Fokus der internationalen Radsportszene. Diese Bergregion bietet dank seiner landschaftlichen Vielfalt die optimalen Voraussetzungen für Rennen in unterschiedlichen Kategorien: Straßenrennen, Bergsprint und Einzelzeitfahren. Francesco Moser, der ehem. italienischer Radprofi der 70er und 80er Jahren sagte im Grußwort des Rennprogramms: „Nur die Besten haben eine Chance auf einen Platz auf dem Siegerpodest“. Wie wahr! Weltmeister, Europameister, nationale Meister und ambitionierte Masters aller Altersklassen nehmen eine Strecke unter die Räder, die wahrlich weltmeisterlich ist.

An einer der größten Radsportveranstaltungen der Welt kämpften vom über 2.500 Teilnehmer in verschiedenen Wettbewerben. Angefangen vom Juniors Cycling Cup, den Radweltpokal für nicht lizenzierte Radsportler, und den Masters Cycling Classic Championships für lizenzierte Sportler um begehrenswerte Medaillen.

Aus allen Ecken Europas, aus Russland, Australien, USA und vielen anderen Nationen sind die Teilnehmer zur 49. Austragung in die idyllische Gemeinde am Wilden Kaiser gereist.

Beim Highlight von St. Johann wollten Angelo, Alex und ich in diesem Jahr unbedingt dabei sein. Den Anfang machte Angelo am Freitagmittag in der Klasse Master 5 (55-59 Jahre) über 76 km. In der ersten Runde waren keine nennenswerten Ausreißversuche, sagte Angelo. Die Vorentscheidung fiel in Schwendt beim zweiten Berganstieg. Dort hatte sich 25 km vor dem Ziel das Feld geteilt. Es kam zum Sprint zwischen einem Spanier und einem Belgier gefolgt von einem18-köpfigen Fahrerfeld. Angelo belegte Rang 35 und war mit seiner Leistung zufrieden.

Eine halbe Stunde später fiel dann für mich in der Klasse Master 4 (50-54 Jahre) zusammen mit der jüngeren und der älteren Klasse der Startschuß auf die 40 km Runde. Gleich zu Beginn am 11-prozentigen Anstieg zur Huberhöhe attackierte Sabine Roth aus Dorfen und sorgte dafür, dass 4 Fahrerinnen bereits zu Beginn des Rennens die Gruppe nicht mehr halten konnten. Das kleine Feld mit nun mehr 8 Fahrerinnen fuhren an der Abfahrt nach Griesenau wieder an die Ausreißerin heran. Eine weitere Attacke von ihr mit einer Amerikanerin am Anstieg nach Schwendt wurde ebenfalls vereitelt. 200 Meter vor der Linie kam es dann zum Massensprint. Auf der Zielgeraden suchte ich mir das Hinterrad von Beate Balcerzak aus Polen, die den Sprint eröffnet hatte. „Ich konnte es lange nicht glauben, dass mir eine Silber-Medaille um den Hals hängt“. Es ist zum ersten Mal in meinem Radsportleben, dass ich eine internationale Medaille eingefahren habe. Siegerin in meiner Klasse wurde die Italienerin Daniela Pelella.

Für Alex verlief die zweite Hälfte des Rennens nicht ganz nach seinen Vorstellungen. Da können die Beine im Training noch so gut sein, wenn Weltklasse-Fahrer das Tempo so hoch halten, stößt man schnell an seine Grenzen. Eine Tempoverschärfung am zweiten Berg in Schwedt machte ihm dann endgültig zu schaffen und er und drei weitere Mitstreiter musste das Hauptfeld zum Ende der ersten Runde ziehen lassen. Zu zweit beendeten sie die letzte Runde. Alex hatte sich riesig auf das letzte Rennen in dieser Saison gefreut und war durch die letzten Wettkämpfe dafür auch gut vorbereitet doch es fehlte ihm am Ende die nötige Rennhärte für dieses schwere Rennen.

Bei dieser Großveranstaltung haben alle drei forice Radsportler ganz deutlich gespürt, dass Sport verbindet. Für Sport braucht man keine Sprache, Sport überwindet Nationalitäten und bringt Nähe! Wir drei waren uns einig: Trotz Wettkampfgedanke und Spitzensport kam das Fair-Play bei dieser Veranstaltung nicht zu kurz!