Ötztaler Radmarathon 2015

Klick für weitere BilderBeim 4ten Versuch klappte es mit einem Startplatz zum 35. Ötztaler Radmarathon.Und so stand ich dann frühmorgens in der Masse der Starter.
Vom Start weg ging es um 7 Uhr die ersten 30 km stetig mit über 40 Sachen bergab nach Ötz. Das macht in einem großen Feld richtig Spaß, kostet aber auch schon ein paar Körner. Dann ging es rechts rum 1200m rauf zum Kühtai, das ich im Pulk gut aufgewärmt nach 2 Stunden erreichte. Die erste Labestation wurde im Schnelldurchlauf abgehakt und schon ging es auf super Straßen mit highspeed 98 km/h (die 100 schuldet mir die Radlermasse) die erste Abfahrt Richtung Innsbruck runter. Dort angekommen wurden wir von 100ten Zuschauern bis zum Berg Isel angefeuert.

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Die Auffahrt zum Brenner gelang gut und zügig bei steigenden Temperaturen um 30 Grad, und kurz nach 11 Uhr erreichten wir die 2. Labestation bei den Brenner Outlets und genossen Pasta, Kuchen und Obst und reichlich Flüssigkeit zur Halbzeit des Rennens. Die Abfahrt nach Sterzing wurde mit richtig Duck am Pedal gestaltet, daraufhin beschwerten sich meine Beine zunehmend auf dem 15 km langen Aufstieg zum Jaufenpass. Trotzdem war nach 6,5 Stunden die Passhöhe überschritten, aber das Hochgefühl schwand wegen der schwerer und schwächer werdenden Beine, da half auch kein Red Bull und keine Banane. Immerhin waren schon 160 km und ca. 3400 hm bewältigt. Aber ab da beginnt erst die Herausforderung des Ötztalers.
Die Abfahrt war unangenehm wegen extrem schlechten Straßen mit Schlaglöchern, schlecht geflicktem Belag und langen Längsfurchen in den Kurven. Zeit zum Erholen bleibt nicht, denn nach 20 km höchster Konzentration und überbremsten Handgelenken geht es in den finalen Anstieg zum Timmelsjoch bei gefühlten 35 Grad. Er ist 28 km lang bei 1759 hm. Nach den ersten, langsamen 5 km musste ich stoppen um eine Banane zu essen. Nach weiteren 3 km überzeugte eine ungeplante Getränkestation zu einer weiteren Pause, aber man musste mit dem Wasser haushalten.

Ab km 13 folgt ein 2 km lange Flachpassage in der ich mich trotz gemütlicher 19 km/h nicht erholen konnte. Ab da kamen auch die ersten vereinzelten Fahrzeuge der teilzeitlich in Abschnitten restlos gesperrten Straßen (Sie kamen nur bis zur Mautstelle nach dem Timmelsjoch, ab da war wieder alles gesperrt bis Sölden).Die restlichen 13 km mit über 10% Steigung bewältigte ich mit ca. 6,5 km/h und 2 längeren Stopps an den letzten beiden Verpflegungsstationen. Oben am Timmelsjoch waren schließlich 10,5 Std. vergangen. Es kamen noch 2 kurze Anstiege mit Krampfanwandlungen in den Fingern, den Schultern und Beinen, die aber durch sofortiges Trinken unterbunden wurden. In der finale Abfahrt bekam ich Ermüdungserscheinungen der Augen, und konnte die Geschwindigkeit/Abstand zur Kurve nicht mehr abschätzen und bremste über vorsichtig früh. Schließlich erschien Sölden im Tal und alles wurde mit dem überragenden Gefühl bei der Zieldurchfahrt überdeckt. Es bleibt eine Endzeit von 11:15 Std und ein Schnitt von 21 km/h, und die Dankbarkeit gut gefinished zu haben.

Mein Resümee: ein harter Radmarathon mit sehr guter Organisation und guter Verpflegung = empfehlenswert!